Deutsche Kubb Regeln
So mannigfaltig wie der Untergrund fürs
“kubben” sein kann, so vielfältig sind auch die Kubb Spiel-Varianten. Es
scheint so als wenn jeder Kubb Spiel-Hersteller auf einer anderen Seite
die Vorlage für seine Kubb Regeln findet und diese dann dem Spiel
beilegt. Damit wollen wir jetzt aufräumen und die gültigen Kubb-Regeln
für ein Kubb Spiel festlegen. Wir orientieren uns an dem Kubb-Regelwerk
der Kubb Weltmeisterschaft in Schweden und werden mit diesen Kubb Regeln auch bei den deutschen Kubbmeisterschaften spielen.
Einführung
Kubb wird in Deutschland auch häufig Wikingerschach oder
Wikingerspiel genannt. Hierbei lassen sich die beiden Begriffe sehr gut
mit Badminton vs. Federball vergleichen. Kubb ist eine Sportart und
Wikingerschach ein geselliges Spiel. Kubb ist ein rundenbasierter
Wurfsport, wobei sich zwei Mannschaften an den Stirnseiten eines 5m x 8m
großen Kubb-Feldes gegenüber stehen. Ein Team besteht beim Kubb aus 1
bis 6 Spielern und ein Kubb Spiel besteht aus 6 Wurfstäben (Ø 45mm,
Länge 30cm), 10 Kubbs (7x7x15cm), 6 Begrenzungsstäben und einem König
mit 9x9x30cm (Siehe Grafik oben).
Bei der deutschen Kubbmeisterschaft müssen mindestens drei Personen teilnehmen, wobei auch gerne bis zu sechs Spieler teilnehmen können.
Kubb Spielaufbau
Auf den beiden Grundlinien des 5m x 8m großen Spielfeldes werden
jeweils 5 Basis-Kubbs aufgestellt, wobei die beiden äußeren Kubbs
mindestens eine Wurfstocklänge von den Begrenzungsstäben des Kubb
Spielfeldes platziert werden müssen. Die wichtigste Figur beim Kubb ist
der König. Er wird zentral auf der gedachten Mittellinie positioniert.
Kubb Spielziel
Ziel des Spiels ist es mit den Wurfstöcken alle Kubbs in der
gegnerischen Hälfte umzuwerfen. Gelingt dies in einem Durchgang darf das
Team auf den König werfen und fällt dieser ist das Spiel gewonnen.
Wie werden die Wurfstäbe geworfen?
Die Wurfhölzer dürfen nicht von oben geworfen werden (wie z.B. beim
Dart) und nicht seitlich geschleudert werden. Der Wurfstock muss von
unten geworfen werden (wie z.B. beim Bowling). Bestmögliche Ergebnisse
erzielt man, wenn man den Wurfstock längs in seine Hand legt und ihn
dann rausrutschen lässt. Hierbei kann sich der Wurfstock ruhig drehen.
Allerdings nur vertikal und nicht horizontal, denn ein solcher
Helikopterwurf wird sofort für ungültig erklärt und die dabei
getroffenen Kubbs müssen wieder aufgestellt werden.
Wer fängt an?
Zeitgleich wirft je ein Spieler pro Team seinen Wurfstock von seiner
Grundlinie aus so nah wie möglich an den König. Diejenige Mannschaft,
dessen Wurfstock näher zum König zum liegen kommt, darf beginnen. Aber
Vorsicht. Zwar darf der König berührt werden, aber kommt er dabei zu
Fall, dann beginnt in jedem Fall das gegnerische Team.
Erste Runde
Dasjenige Team welches das Einwerfen für sich entscheiden konnte,
versucht nacheinander mit den sechs Wurfhölzern möglichst viele
gegnerische Basis-Kubbs zu treffen. Dabei ist darauf zu achten, dass der
Werfer hinter der eigenen Grundlinie steht. Team 1 beginnt und wirft
die sechs Wurfstäbe auf die Basis-Kubbs von Team 2.
Bei den deutschen Kubb-Meisterschaften darf das beginnende Team nur
mit zwei Wurfstäben beginnen. Darauf folgen vier Wurfversuche in der
zweiten Runde und erst dann wird mit 6 Wurfstäben geworfen (Siehe
Regel-Zusätze unten).
Das Zurückwerfen (Einwerfen) der gefallenen Kubbs
Nachdem alle Wurfhölzer geworfen wurden, ist Team 2 an der Reihe. Es
sammelt die Wurfstäbe und gefallenen Kubbs ein. Aus einem Basis-Kubb
wird nach dem Umfallen ein Feld-Kubb, denn nun muss Team 2 versuchen die
eingesammelten Feld-Kubbs zurück in die Spielhälfte von Team 1 zu
werfen. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Kubbs nach dem Einwerfen
möglichst dicht zusammen liegen, damit man mit einem Wurf vielleicht
mehr als einen Kubb zu Fall bringen kann. Jeder Kubb darf nochmal
eingeworfen werden, falls er nicht im gegnerischen Spielfeld zum Liegen
kommt. Verfehlt man auch diesmal das Feld, wird dieser Feld-Kubb zum
Strafkubb, den dann Team 1 ins eigene Feld werfen darf. Allerdings nicht
dichter als eine Wurfholzlänge zum König oder der Spielfeldbegrenzung.
Generell gilt für das komplette Kubb-Match: “Alle Feldkubbs bleiben bei
jeder weiteren Runde im Spiel und werden nicht herausgenommen”.
Das Aufstellen der eingeworfenen Kubbs
Sind alle Feld-Kubbs im Spielfeld müssen diese von Team 1 aufgestellt
werden. Hierbei dürfen die Kubbs in wahlfreier Richtung aufgeklappt
werden. Liegt er auf einer Linie, muss er so wieder aufgestellt werden,
dass er im Feld steht. Ein Kubb muss mit mindestens einer halben
Grundfläche über der Linienmitte stehen.
Zweite Runde
Die Aufgabe von Team 2 ist es jetzt mit den 6 Wurfhölzern die
aufgestellten Feld-Kubbs umzuwerfen. Gelingt dies in weniger als den 6
zur Verfügung stehenden Wurfstäben, so darf versucht werden auf die
gegnerischen Basis-Kubbs auf der Grundlinie zu werfen, um weitere Kubbs
ins Spiel zu bringen. Dabei ist zu beachten, dass auf Basis-Kubbs nur
geworfen werden darf, wenn alle Feld-Kubbs in diesem Durchgang geräumt
wurden. Ist das nicht der Fall muss der getroffene Basis-Kubb wieder
aufgestellt werden. Spannend wird das Kubb Spiel, wenn von Team 2 nicht
alle Feld-Kubbs geräumt wurden, denn nun kann Team 1, nach dem erneuten
Einwerfen der Kubbs von der Grundlinie, bis zu dem „nicht gefallenen“
Feld-Kubb vorgehen, welcher der Mittellinie am nächsten steht. Der
Spieler muss dabei nicht direkt an diesem Feld-Kubb stehen, sondern kann
auf einer imaginären Linie, die parallel zur Mittellinie verläuft
seinen Wurf ausführen.
Kubb Spielende
Diejenige Mannschaft der es mit ihren sechs Wurfstäben zuerst gelingt
alle Kubbs, die sich im gegnerischen Feld befinden plus König,
umzuwerfen gewinnt das Kubb Spiel. Vorsicht ist dabei geboten, denn
sollte der König vorher durch einen Wurfstab oder Kubb zu Fall gebracht
werden gilt das Spiel als frühzeitig verloren. Falls beim Königswurf ein
gegnerischer Kubb (vorher nicht geräumter Kubb) getroffen werden
sollte, so wird er an die gleiche Stelle zurückgestellt.
Kubb Regel-Video: Reales Kubbmatch von Anfang bis Ende in 2.37min
Aufgenommen von Fortschritt99 während der Kubb Europameisterschaft 2013
Man steht beim Werfen hinter der eigenen Wurflinie und es muss sich mindestens ein Fuß innerhalb des Kubb Spielfeldes befinden.
Auf den König wird immer von der Grundlinie aus geworfen.
Beim Einwerfen der Kubbs können die Teams selbst entscheiden, ob nur ein Spieler einwirft oder sie sich abwechseln.
Wird ein nicht geräumter Feldkubb aus einer vorherigen Runde beim
Einwerfen aus dem Feld geschossen, so darf dieser einmalig eingeworfen
werden.
Der Mittelstock darf nicht rausgenommen werden sollte er beim Aufstellen oder Werfen einen Kubb Spieler stören.
Werden beim Werfen auf die gegnerischen Basis-Kubbs durch eine
glückliche Fügung zwei Basis-Kubbs umgeworfen, so gelten sie als
gefallen.
Wird ein Feld-Kubb bei einem Wurf nur touchiert und fällt innerhalb
von 10 Sekunden nicht, darf er von der anderen Mannschaft wieder „fest“
aufgestellt werden.
Bei der deutschen Kubbmeisterschaft
darf das beginnende Team nur mit 2 Wurfstäben anfangen, dann folgen 4
Würfe vom gegnerischen Team und erst dann werden pro Runde 6 Wurfstäbe
geworfen. Die dabei umgeworfenen Kubbs müssen natürlich wie gewohnt
eingeworfen werden.
Haben wir eine Wikingerspiel-Regel vergessen? Dann schreibe uns eine
Mail über das Kontaktformular und wir ändern die Wikingerschach-Regeln,
damit wirklich alle mit den gleichen Kubb Regeln spielen.
Interessiert du dich ebenfalls für eine Kartenübersicht aller deutschen Kubb-Festivals oder für Informationen zur Kubbweltmeisterschaft in Schweden, dann klicke auf die jeweiligen Links.
Und noch ein Nachtrag in eigener Sache. Am 04.07.2015 finden in
Leipzig die deutschen Kubb Meisterschaften statt. Das Turnier ist offen
und Anfänger Teams sind gerne gesehen. Als kleinen Anreiz hier der
Wanderpokal und die Medaillen. Sämtliche Informationen zum Turnier
findest du hier.