Berufe - Das ändert sich mit Warlords of Draenor am Handwerk

  • Das Berufs- und Handwerks-System von World of Warcraft galt nie als das ausgereifteste, komplexeste oder spaßigste unter Online-Rollenspielen. Über die Jahre gab es einige Verbesserungen in Detail und Komfort - mit grundlegenden Änderungen sparten die Entwickler allerdings. Ob sich das durch Warlords of Draenor und die Garnisonen ändert?


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    Handwerk in WoW: Warlords of Draenor [Quelle: buffed]


    Die kommende WoW-Erweiterung Warlords of Draenor krempelt das Berufs-System von World of Warcraft vergleichsweise kräftig um - bislang läuft aber noch die Beta, bitte behaltet im Hinterkopf, dass sich zum Start von WoW: Warlords of Draenor noch einiges ändern kann! Nach dem aktuellen Stand müssen sich langjährige WoW-Spieler in einigen Punkten umgewöhnen. Und das beginnt nicht etwa erst im Endgame, sondern direkt zum Start. Um die Berufe eurer Charaktere für die neue Maximalstufe 700 "freizuschalten", klappert ihr nämlich nicht zu Beginn der Level-Phase sämtliche Trainer ab – stattdessen werdet ihr zu Leseratten.


    Um die Berufe bis zu Stufe 700 (Draenormeister) ausbauen zu dürfen, müsst ihr nämlich die passenden Bücher finden. Für die Schmöker gibt es dabei unterschiedliche Quellen – abhängig davon, ob es sich um Sammel- oder Produktionsberufe handelt. Für Sammel- und Sekundärberufe ist die Freischaltung am einfachsten: Ihr erbeutet die Bücher nämlich schlichtweg von Gegnern in Draenor. Egal ob Kürschnerei, Erste Hilfe, Kräuterkunde und so weiter – während eurer ersten Spielstunde im Startgebiet eurer Fraktion solltet ihr alle Bücher "eurer" Berufe gefunden haben.


    Händler für die Vorlagen und Baupläne Draenors gibt's in der Garnison in den entsprechenden Gebäuden und auf Ashran in der Fraktionshauptstadt. Anders sieht's bei herstellenden Berufen aus. Die sind nämlich direkt an die Garnison geknüpft – allerdings ebenfalls nicht mit großem Aufwand verbunden. Recht früh im Quest-Verlauf der Haupt-Handlung kommt ihr an einen Punkt, der euch zum Garnisons-Ausbau auffordert. Im Zuge dieser kleinen Aufgaben-Reihe erhaltet ihr sowohl die Bücher zum Erweitern eurer Berufs-Skills als auch die Baupläne für die Garnisons-Gebäude, die zu den Berufen des jeweiligen Charakters gehören.


    Dass wir von Berufen im Plural schreiben, ist übrigens kein Fehler. Die Belohnung passt sich tatsächlich dem jeweiligen Charakter an. Hat ein Charakter beispielsweise einen Sammel- und einen Produktionsberuf, so erhält er durch die Quest ein Buch und einen Bauplan für den Produktionsberuf. Nutzt ein Charakter zwei Produktionsberufe, so gibt's als Belohnung auch zwei Bücher und zwei Baupläne. Wer zwei Produktionsberufe ausübt, muss also keinen zusätzlichen Aufwand investieren.


    Neue RessourcenWas sich nicht ändert: Ressourcen baut ihr über bekannte Methoden ab. Erzadern abbauen, Pflanzen pflücken, Tiere häuten – so weit, so bekannt. Neu hingegen: Zusätzlich zu den eigentlichen Erzen (z. B. Schwarzfelserz), Pflanzen (z. B. Frostwurz) und Fellen (z. B. Rohes Tierleder) ergattert ihr weitere Materialien, die explizit als Handwerksmaterialien ausgeschrieben sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um Prächtige Felle, Echteisenerz und Gorgrondfliegenfallen. Diese zusätzlichen Materialien benötigen herstellende Handwerker größtenteils, um aus ihnen hochwertige Materialien wie Hexenzwirnstoff und Poliertes Leder herzustellen, die wiederum für epische Handwerksvorlagen eingesetzt werden.


    Wir erklären das draenorische Crafting am Beispiel des Schneiders: Nach Abschluss der Folianten-Quest stellt ihr einmal am Tag aus 20 Prächtigen Fellen und 10 Gorgrondfliegenfallen einige Exemplare Hexenzwirnstoff her. Dies ist der "eigentliche" neue Draenor-Stoff, der nach der Fertigung auch an euren Charakter gebunden ist. Pro Herstellung erhaltet ihr mindestens vier Exemplare Hexenzwirnstoff – je erfahrener ihr als Schneider seid, desto mehr Stoff stellt ihr her. Der Hexenzwirnstoff wird für alle Items benötigt, die ihr mit der Draenor-Schneiderei herstellen wollt. Und dieser Stoff lässt sich tatsächlich ausschließlich selbst herstellen. Die für WoW so typischen Stoff-Drops von humanoiden Gegnern gibt es in Draenor nicht mehr.


    Habt ihr die Maßschneiderei in eurer Garnison errichtet, könnt ihr dort außerdem täglich einen Arbeitsauftrag starten. Mit 20 Prächtigen Fellen wird einmal am Tag eine Lieferung Hexenzwirnstoff generiert. Je höher die Stufe der Maßschneiderei ist, desto mehr Stoff kommt beim Arbeitsauftrag heraus, da ihr dem Gebäude schneidernde Gefolgsleute zuweisen könnt.


    Weiterbildung: Auch das Erlernen neuer Rezepte ändert sich in Warlords of Draenor maßgeblich. Als Vorlage dient den Entwicklern offenkundig das unter anderem aus dem Berufs-Endgame von Mists of Pandaria bekannte Entdeckungs-System. Derzeit können Charaktere mit Produktionsberufen einmal am Tag hochwertige Zutaten wie zum Beispiel Himmlischen Stoff oder Ausgeglichene Trilliumbarren herstellen und erlernen nebenbei zufällig das Rezept eines weiteren Items. Zumindest für die Launch-Fassung von Warlords of Draenor wird dieses System zum Standard – verliert allerdings den Zufallsfaktor. Und das funktioniert – wir bleiben beim Schneider-Beispiel – so:


    Solche Bücher, die ihr selbst herstellt, sind die Währung für Rezepte und Vorlagen für die herstellenden Berufe. Eine erste Ladung an Rezepten bekommt ihr durch die bereits beschriebene Bücher-und-Bauplan-Quest. Anschließend rennt ihr jedoch nicht alle Nase lang zum Trainer. Stattdessen könnt ihr einmal am Tag einen Buchband "Die Geheimnisse der Draenor-Schneiderei" herstellen. Mit diesen Buchbändern kauft ihr in der Maßschneiderei in eurer Garnison oder bei den Schneiderhändlern in Ashran Handwerksrezepte. Erst über die Fertigung dieser Gegenstände habt ihr übrigens die Chance, auch die neue Maximalstufe 700 zu erreichen. Die Start-Rezepte bieten euch nämlich kaum Skill-Ups. Die anderen Rezepte gewähren euch – verbunden mit happigen Ressourcen-Kosten – dafür auch mal 10 Skill-Punkte für eine Fertigung. In der Beta benötigen alle Rezepte für herstellende Berufe lediglich den jeweiligen Skill auf Stufe 1, das kann sich aber noch ändern.


    Item-Upgrades und Werte-NeuverteilungMit produzierenden Berufen wird in Warlords of Draenor aber nicht einfach nur produziert. Mit ihnen wird auch verändert. Denn die Item-Upgrades gegen Tapferkeitspunkte gibt es in Warlords of Draenor zwar nicht mehr, dafür gibt es Item-Upgrades durch Berufe. Schneider stellen beispielsweise Hexenzwirnfärbungen her, mit denen sich die Gegenstandsstufe von geschneiderten (!) Items steigern lässt.


    die Hexenzwirnfärbung für Experten steigert das Itemlevel eines geschneiderten Gegenstands von 640 auf 655
    die Hexenzwirnfärbung für Meister erhöht die Gegenstandsstufe noch einmal auf 665


    So ganz verschwinden die Gegenstands-Aufwertungen also nicht. Vorstellbar wäre sogar, dass im Zuge von Updates und neuem Endgame-Equipment auch verbesserte Upgrade-Items ins Spiel kommen. Euer komplettes Equipment lässt sich allerdings nicht aufrüsten. Ihr könnt nämlich maximal drei selbst hergestellte Items tragen - zumindest ist das noch aktuell im August in der Beta so.


    Eine weitere Besonderheit: Bei hergestellten Items werden die sekundären Attribute zufällig ausgewürfelt. Da können natürlich auch mal Eigenschaften auf einem Gegenstand landen, die ihr da eigentlich nicht haben möchtet. Auch hier gibt es Abhilfe durch Berufe: Mit speziellen Items – Hexenzwirngarn für Schneider – werden die Sekundärattribute von geschneiderter Rüstung der Gegenstandsstufe 640 oder höher neu ausgewürfelt. Diablo 3 lässt grüßen. Für 10 Prächtige Felle und 5 Hexenzwirnstoffe gehört ein solches Garn euch, sobald ihr das Rezept vom Händler gekauft habt.


    Handwerksgebäude in der Garnison: Vollprofi gegen VollnoobEs ist hinlänglich bekannt, dass ihr über Garnisonsgebäude begrenzten Zugriff auf Berufe erhaltet, die euer Held nicht erlernt hat. Doch wie unterscheidet sich das Repertoire des Vollprofis von dem des Berufsneulings? Erstaunlich wenig. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht: Unser Beta-Druide (Kürschnerei und Lederverarbeitung) und unser Beta-Priester (Verzauberung und Schneiderei) errichteten beide eine Maßschneiderei in ihren Garnisonen.


    Berufsgebäude in der Garnison erlaubt euch einen limitierten Zugriff auf die Herstellungsberufe die euer Held nicht beherrscht. [Quelle: buffed]Der Druide hatte über die Maßschneiderei Zugriff auf dieselben Rüstungsvorlagen wie unser Priester. Einziger Unterschied: Der Nicht-Schneider lässt den NPC in der Garnison nähen, während der Schneider selbst stickt und strickt. Einige Einschränkungen gibt es aber für den Nicht-Schneider:


    einige Vorlagen lassen erst nähen, wenn die Maßschneiderei Stufe 2 oder 3 erreicht hat – und das nimmt Zeit in Anspruch
    der Nicht-Schneider kann zwar Hexenzwirngarn (Sekundärwerte neu auswürfeln) herstellen, aber keine Hexenzwirnfärbungen (Gegenstandsaufwertung)
    der Nicht-Schneider hat keinen Zugriff auf speziellere Items wie das neue Teppich-Mount, das Elekk-Plüschtier (Haustier) und eine Tasche mit 30 Plätzen
    Es gibt also durchaus noch "Exklusivitätsvorteile" für diejenigen, die einen Beruf selbst ausüben. Uns hat dennoch der Umfang überrascht, in dem Charaktere Berufe ausüben können, die sie nicht erlernt haben.
    Erste Hilfe: Huch!Die Erste Hilfe dürfte von vielen Spielern inzwischen hauptsächlich gelevelt werden, um Erfolge zu sammeln. Natürlich sich Bandagen längst nicht völlig nutzlos – ihr Nutzwert stieg im Verlauf der Erweiterungen aber auch nicht gerade an. In Warlords of Draenor sieht der Beruf – nicht zuletzt durch den Wegfall von Stoff-Drops – etwas anders aus:


    Heiltränke werden über die Erste Hilfe hergestellt
    Verbände fallen weg
    Mit Erste Hilfe werden Toniken und Gegengifte hergestellt, die bis Stufe 100 Gift- und Krankheits-Debuffs entfernen, wenn man sich beim Verzehr in Draenor aufhält. Außerdem verringern sie die Dauer nachfolgender Gift- beziehungsweise Krankheits-Effekte zwei Minuten lang um 50 Prozent. Die Dinger können nicht in Instanzen genutzt werden, aber für die Schlacht auf Ashran dürften sie sich beispielsweise lohnen.
    Sammelberufe sind kein Muss!In einer Garnison auf Stufe 2 gibt es drei Gebäudeplätze, die bereits belegt sind – und zwar vom Kräutergarten, von der Mine und von der Anglerhütte. Diese Gebäude schaltet ihr über das Erledigen von Quests frei, die ihr ab Garnisons-Stufe 2 von NPCs erhaltet. Die Mine beispielsweise reinigt ihr von einem widerlichen Gorenbefall, danach ist sie einsatzbereit. Einmal am Tag könnt ihr in Kräutergarten und Mine Draenor-Ressourcen einsammeln, also Kräuter und Erze. Der Clou: Dafür müsst ihr den Sammelberuf nicht erlernt haben! Natürlich ist die Ressourcen-Ausbeute pro Tag begrenzt. Ob euch der Ertrag tatsächlich ausreicht, um einen Sammelberuf komplett aufzugeben, solltet ihr genau prüfen. Aber so oder so ist der Zugang zu Extra-Ressourcen nettes Goodie, das ihr mitnehmen solltet.


    Quelle: http://www.buffed.de/World-of-…enor-am-Handwerk-1133929/