Scheiß auf das Business« - Oddworld-Erfinder Lanning kritisiert Kommerz und Release-Praktiken von EA & Co.

  • Der Gründer der Spieleschmiede Oddworld Inhabitants, Lorne Lanning, kritisiert die Kommerzialisierung in der Spielebranche durch große Publisher wie Electronic Arts. Vor allem wettert er gegen deren Release-Praktiken am Beispiel von Battlefield 4.


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    Der Gründer der Spieleschmiede Oddworld Inhabitants, Lorne Lanning, hat sich im Interview mit VG247 regelrecht auf EA und große Publisher im Allgemeinen eingeschossen. Aktuell arbeitet Lanning nämlich am nächsten Oddworld-Teil New 'n' Tasty , für den er eine Zusammenarbeit mit solchen Branchenriesen ausschließt, da die nur an Profiten interessiert seien. Für die Kommerzialisierung in der Branche findet er drastische Worte:


    Zitat

    Scheiß auf das Business. Ich will in diesem Geschäft nicht mitmachen, dabei kann man nur verlieren. […] Ich würde das Spieleentwickeln lieber ganz aufgeben, bevor ich ein Scheißsklave so eines Aktienunternehmens werde, dem seine Aktionäre wichtiger sind als seine Kunden.


    Dabei kritisiert Lanning speziell die Release-Praktiken von Publishern, aufgrund derer eigentlich hochwertige Spiele völlig unfertig auf den Markt kämen. Als Beispiel führt er den Shooter Battlefield 4 an, den EA mit einem verfrühten Launch nahezu »versaut« hätte.


    Zitat

    Warum kam Battlefied 4 überhaupt schon raus? Das Entwicklerteam muss doch aufgeschriehen haben. Es ist doch klar, dass das Team wusste, dass der Titel noch nicht bereit dafür ist. […] Aber dann hat jemand entschieden, dass die Aktionäre wichtiger sind als die Kunden. Und das kann man oft beobachten. Wie kann man sowas nur versauen? Wie kann man so ein verdammtes Schmuckstück nehmen, und es dann völlig verdreckt auf den Markt bringen?


    Das ist nicht das erste Mal, dass Lorne Lanning gegen EA wettert. Schon 2012 warf er dem Publisher verschwenderische Geschäftspraktiken vor. Damals bezichtigte er EA sogar der aktiven Sabotage bei der Entwicklung von Oddworld: Stranger's Wrath .


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    Quelle : http://www.gamestar.de/news/br…iss_auf_das_business.html

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

  • Der gute Mann hat m.M.n. absolut Recht. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich mich innerlich weigere mir BF4 zu kaufen. Das ist allerdings kein EA-spezifisches Problem, sondern betrifft so ziemlich alle großen Publisher. Ubisoft fällt mir da auch spontan ein.
    Wenn ich dann noch darüber nachdenke, wieviele Spieleschmieden, die einst großartige Werke produzierten, diesen Haien zum Opfer gefallen sind indem sie eingestampft oder dumpfer Profitgier unterworfen wurden, kommen mir die Tränen, Hauptsache jährlich ein neuer Aufguss der gleichen Scheiße, Qualität ist egal. Markenrechte grandioser Titel werden ausgeguetscht und abgemolken und wenn nichts mehr rauskommt einfach weggeschmissen.


    Bullfrog
    BlueByte
    Westwood
    MicroProse
    Sierra
    Maxis
    und
    und
    und
    ... R.I.P



    Ich glaube aber, dass viele in der heutigen Zeit einfach dran gewöhnt sind. Eine Begleiterscheinung der Wegwerfgesellschaft. Ist bei anderen Sachen ja nicht anders. Die ZYklen werden immer kürzer. Am besten monatlich (vermeintlich) neue Kleidungskollektionen, neue Telefone, neue TVs, neue Golfs, neue Grafikkarten auf den Markt werfen. Und immer schön scheibchenweise in der Salamitaktik alten Wein in neuen Schläuchen zu Vollpreisen dem Kunden unterschieben.


    Schon erschreckend, wie man sich vom Marketing für dumm verkaufen lässt. Und auch wenn ich es eigentlich ablehne, so erwisch ich mich doch ständig selbst dabei. :cursing: